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Die Erfolgsgeschichte des Kompakt-Raupenladers (CTL)

Die Erfolgsgeschichte des Kompakt-Raupenladers (CTL)       

Berco >> Als die Brüder Louis und Cyril Keller 1957 in Minnesota den ersten Frontlader erfanden, um einem lokalen Bauern dabei zu helfen, Putengülle aus seiner Scheune zu entfernen, hätten sich nur wenige vorstellen können, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Welt der Schwermaschinen haben würde.


Nur wenige Jahre später, 1962, wurde bereits der erste Kompaktlader von Bobcat auf den Markt gebracht, und dies führte direkt zu einer weiteren Innovation: dem Kompakt-Raupenlader (Compact Track Loader, CTL). 1986 war Takeuchi das erste Unternehmen, welches diese kompakten Maschinen herstellte. Dank seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wurde der CTL zum unverzichtbaren Kompaktlader. Seine Leistungsvielfalt umfasst eine hohe Hub-, Schub- und Grableistung in Kombination mit hervorragender Traktion, geringen Flurschäden, einer Vielfalt an Anbaugeräten und zusätzlicher Geländegängigkeit.


„Das sind Alleskönner“, bestätigt Francesco Grenzi, Head of R&D bei Berco. „Man kann einen CTL mit Hydraulikhammer und Schaufel einsetzen, der Teleskoplader kann Material anheben und sortieren, Ackerboden bearbeiten oder Bäume abholzen. Er kann sogar in der Landwirtschaft zum Pflügen oder Säen eingesetzt werden. Es ist also keine Überraschung, dass das Interesse an diesem Marktsegment in den letzten drei bis vier Jahren deutlich gestiegen ist.“


Marktposition des CTL


Der CTL ist in den Gewichtsklassen von 1 bis 6 t erhältlich, und in den letzten 20 Jahren ist seine Popularität vor allem aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und der geringeren Anschaffungs- und Wartungskosten im Vergleich zu früheren Modellen nach oben geschnellt. „Vor der Jahrtausendwende dominierte der Kompaktlader den Markt. Heute ist jedoch der CTL mit einem Marktanteil von etwa 60–70 Prozent führend, während der Kompaktlader jetzt bei rund 30 Prozent liegt“, so Grenzi.


Dieses Absatzwachstum ist auf die zahlreichen Vorteile des CTL zurückzuführen. „Ein Kompaktlader ist aufgrund seiner Räder schon extrem vielseitig, aber wenn Sie statt der Reifen eine Gummikette montieren, erhält man eine noch flexiblere Maschine. Sie bietet auch noch mehr Möglichkeiten als eine Planierraupe, und das bei geringeren Kosten. Und sie lässt sich leicht auf einem Anhänger transportieren. All diese Faktoren erklären die Absatzsteigerung der CTLs, wobei 95 Prozent davon in den USA zu verzeichnen sind. Der Marktanteil in Europa ist tatsächlich noch gering, aber auch dieser wächst kontinuierlich“ erklärt er.


Der CTL, üblicherweise mit einer Gummikette ausgestattet, hat sich in verschiedene Richtungen entwickelt, um die Anforderungen unterschiedlicher Märkte zu erfüllen. Hierzu gehören Minilader (wie handgeführte Maschinen, solche ohne Fahrerkabine, Raupenhubwagen usw.), Maschinen mit gefedertem Sitz für einen gesteigerten Fahrerkomfort und kompakte Planierraupen/Lader (Compact Dozer Loader, CDL), die zusätzlich zu ihrer Lader-Funktion auch mit einem klassischen Frontschild ausgerüstet werden können. „CDLs sind Planierraupen mit eigenem Profil und können in den für herkömmliche Raupenfahrzeuge üblichen Schwerlast-Bereichen eingesetzt werden. Der CTL 450 Minotaur von Case ist hierfür ein gutes Beispiel“, so Grenzi.


Ein typisches High-Drive-CTL-Laufwerk verfügt über ein erhöhtes Antriebsrad, da zwei feste Stützpunkte vorn und hinten nötig sind. Da die Maschine ihren Schwerpunkt von hinten nach vorne verlagert, braucht ein CTL ein hohes Maß an Stabilität. Um dieses zu erreichen, sind die Stützpunkte vorne und hinten an den Enden platziert, sowohl wenn die Schaufel vorne beladen wird, als auch wenn die Maschine (mit leerer Schaufel) andere Aufgaben schwerpunktmäßig im hinteren Maschinenteil erledigt. Die Maschine benötigt daher ein Laufwerk mit kleinen Leiträdern, um für das Fahrzeug eine möglichst große Basis zu bilden.


Bercos maßgebliche Rolle bei der CTL-Entwicklung


Als weltweiter Marktführer bei der Herstellung von CTL-Laufwerken für OEMs ist Berco Vorreiter in puncto Konstruktion und Innovation für aktuelle und zukunftsorientierte Lösungen. Die Branche ist in ständigem Wandel. Ein CTL des Baujahrs um 2009–2010 beispielsweise erreichte Geschwindigkeiten von maximal 9 km/h und blieb damit weit hinter Radfahrzeugen wie Kompaktladern zurück, die sich mit durchschnittlich 20–30 km/h bewegten. Heute hat sich dieser Abstand jedoch deutlich verringert, denn CTLs erreichen mittlerweile bis zu 18 km/h. Diese Entwicklung spiegelt sich in Bercos Angebot (Bandbreite, Spektrum) innovativer Lösungen für CTLs wider, das ursprünglich für eine Vielzahl von Anwendungen ausgelegt war, nun jedoch auch spezielle Lösungen für einzelne Maschinen bietet.


Leiträder mit Doppel- und Dreifachflansch


Berco sah sich im CTL-Sektor mit der Aufgabe konfrontiert, Lösungen für die Anforderungen aller Fahrzeugfunktionen zu schaffen. „Berco stellt sich jeder Herausforderung“, so Grenzi. „Innovationen, die die Komfortansprüche der Maschinenführer erfüllen, sind unsere Spezialität. Eine lange Zeit wurden zum Beispiel Einflansch-Leiträder verwendet, aber ihre Interaktion mit dem Gummiband verursachte unerwünschte Vibrationen am Fahrzeug.“


„Also entwickelte Berco Doppelflansch-Leiträder, um dem entgegenzuwirken. Diese Lösung verhindert den Kontakt zwischen der Gummikette und den Punkten, die Vibrationen erzeugen, was zu erheblichen Leistungsverbesserungen führt.“

Die neuesten Leiträder von Berco sind sogar mit Dreifachflansch erhältlich. „Diese Leiträder sind sehr zweckmäßig, denn aufgrund der geringen Steifigkeit neigen Gummibänder oder -ketten dazu abzurutschen, was zu Wartungsaufwand und Betriebsstundenausfall führt“, fügt er hinzu.


„Wir haben ein hinteres Leitrad mit Dreifachflansch entworfen, das sogar noch mehr Vorteile bietet: Der Doppelflansch verringert Vibrationen und der mittige Flansch verhindert das Abrutschen. Berco war das erste Unternehmen mit diesem Konzept“, erklärt Grenzi.


Laufrollenrahmensystem mit Niveauausgleich


Auch für den Rahmen, der die Laufrollen umgibt, hat Berco eine innovative Lösung entwickelt: Durch ein Aufhängungssystem mit zwei Schwingvorrichtungen innerhalb des Rahmens können die Laufrollen Unregelmäßigkeiten im Gelände ausgleichen, denn die paarweise montierten Laufrollen erlauben Wippen und Bewegung.


„Ein weiteres Konzept, das dem Maschinenführer maximalen Komfort bietet. Innerhalb des Rahmens befinden sich zwei interne Ausgleichssysteme, die dämpfend auf die Laufrollen wirken. Lärm und Vibrationen werden im Vergleich zu einem starren Rahmen um 40 Prozent verringert und die Aufstandsfläche sowie die Fahrzeugstabilität werden verbessert. Durch das System wird auch das Abrutschen bei seitlichem Gefälle verhindert“, erläutert Grenzi.


Zu Bercos Raupenkettensystem gehören Laufrollen und Leiträder mit Bimetall-Buchsen und Hochleistungsdichtungen, eine in Metall eingefasste Gummikette mit Stahlcord und eine High-Drive-Konfiguration, die das Getriebe vor Stoßbelastungen schützt.


Die Beliebtheit des CTL wird sicherlich aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten weiter steigen. Die stetige Weiterentwicklung wird Berco auch in Zukunft eine Plattform bieten, seine Kompetenz als Lösungsanbieter unter Beweis zu stellen. „Bei Berco verfolgen wir sehr aufmerksam, wohin sich der Markt entwickelt, sodass wir frühzeitig an Innovationen für zukünftige Anforderungen arbeiten können. Wir nutzen die Ideen und Konzepte eines Fahrzeugs wie dem heutigen CTL als Basis für Lösungsansätze, mit denen wir zukünftige Herausforderungen angehen können.“

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